Entstehungsgeschichte
Ausgangs des 17. Jahrhunderts wurde tief im Aichhalder Loch, wie vielerorts im Schwarzwald, besonders auch in den Seitentälern der Kinzig nach Erz gegraben. Die angeheuerten Erzknappen förderten loses Gestein ans Tageslicht.
Immer wieder kam es im Grubeninneren zu mehr oder weniger schweren Unfällen. So war es kein Wunder, daß die Bergleute sehr gläubig waren und stets vor dem Einfahren ein Gebet sprachen und nur mit geweihtem Werkzeug arbeiteten.Trotzdem grassierte auch bei den Bergleuten der damals in hoher Blüte stehende Aberglaube.
Darum versäumten sie es nie, in einem "toten" Stollen etwas mineralhaltiges Gestein abzulagern, um den Teufel zu besänftigen. Dies nannte man den "Teufelsflöz".
Die Bewohner des höhergelegenen Dorfes Aichhalden, deren Weg in unmittelbarer Nähe der Grube vorbeiführte, wenn sie im fruchtbaren Kinzigtal ihre kargen Erzeugnisse gegen Nahrung oder feste Kleidung eintauschen wollten, sahen in den Knappen mit ihren fremden und oftmals rauhen Sitten Gehilfen des Teufels. So war es kein Wunder, daß alles Unheil und schicksalhafte Heimsuchung; sei es durch Krankheit, Witterung oder die Plünderung und Brandschatzung durch befreundete oder feindliche Truppen, zum Werk der Teufelshelfer erklärt wurde.
Nachdem am 16. Juli 1690 drei Menschen vom Blitz, welcher aus heiterem Himmel kam, erschlagen wurden, trieb der Aberglaube natürlich Blüten.
So berichtete ein Waldarbeiter, der in der Nähe eines Felseinbruches auf Aichhalder Gemarkung arbeitete; er habe, geblendet durch den Blitz, den Teufel mit den drei "armen Seelen" in den Berg einfahren sehen.
Im September desselben Jahres wurde Aichhalden durch die Reichstruppen total ausgeplündert.
Dies sahen die Bewohner als Strafe Gottes, weil sie den Teufel unterhalb ihrer Gemarkung duldeten. Darauf schafften sie einen großen Fels-Findling zu der bewußten Felsplatte, um diese damit abzudecken und dem Teufel den Weg ins Dorf zu verwehren. Auf dem Breitenstein wurde zudem noch ein Bannstein aufgestellt, der heute noch die verwitterten Züge einer Teufelsfratze zeigt.
Aus diesen Überlieferungen wurde der Ansporn für die Figur des Erzknabberteufels gegeben.
So kam es, daß am 16. Februar 1990 sich sechs Erzknabberteufel am alten Stollen des Erzknabberlochs zum ersten mal mit einer Teufelsgeburt der Öffentlichkeit präsentierten.
Beim Tanz um das rasch entzündete Feuer machten die Teufel ihre ersten Schritte, um - gestärkt mit dem Teufelswein - ins Narrenleben hinauszutreten.
Dabei nahm ein Teufel das Wort "Taufe" wohl zu wörtlich, und landete nebst einem Besucher im nahegelegenen Grundbach.
Am 11. Dezember 1990 trafen sich 23 Personen zur Gründung eines eigenen Vereins.
Erfreulich war, daß der Verein bereits einen Tag später 40 eingeschriebene Mitglieder zählte.